Wenn du eine Lösung hast, die nicht zu deinem Problem passt, dann ändere das Problem.

Das Denken ist die nach Aristoteles vornehmste Tätigkeit, sagt er, und " anhaltend denken können wir leichter als irgend etwas anderes anhaltend tun."

Der Weise, der betrachtet, denkt, philosophiert, verfolgt kein anderes Ziel, er genügt sich in der Tätigkeit des Geistes selbst und kommt mit wenigen materiellen Gütern aus.

In diesem betrachtenden Zustand ist der Weise glückselig.

Eine solche Lebensart ist von höchster Tugend und also ethisch.

Julia Onken: Eigentlich ist alles schief gelaufen. Mein Weg zum Glück

Verlag C.H. Beck, München 2005

ISBN 3 406 511082

Interview mit Meta Zweifel

…“Glück ist lernbar“ ist die Botschaft, die Sie den Frauen zurufen. Gibt es Regeln, die vor Irrwegen, Umwegen und Abgründen warnen?

Ich stelle mir immer vor, dass es so etwas wie geflügelte Göttinnen gibt, die besonders für das Ressort Glück zuständig sind. Und da gibt es eben Dinge, die sie mögen, und solche, die sie nicht ausstehen können. Es ist vielleicht so wie bei einem Flughafen, auf dem die Pisten zur Landung freigegeben werden müssen. Und wenn wir den Landeanflug für die Glücksgöttinnen nicht entsprechend vorbereiten, sausen sie vorbei und setzen nicht zur Landung an.

Nach meiner Erfahrung gilt es sieben Regeln zu beachten, wenn wir wollen, dass das Glück nicht vertrieben wird, sondern bei uns Platz nimmt.

 

1. Der ärgste Glückskiller ist das Sicherheitsbestreben.

Wer sich ständig für die Zukunft absichern will, ist mit einer Person zu vergleichen, die auf ihrem Fahrrad in die Pedale tritt, aber gleichzeitig bremst und sich wundert, dass sie nicht vorwärts kommt. Wer ständig die einst zu erwartende Rente berechnet, ist mit seinen Gedanken in der Zukunft und verpasst die Gegenwart.

Und dann, wenn wir im Rentenalter sind, kommt plötzlich ein politischer Umsturz, und die Rente ist weg. So haben wir denn also nicht nur keine Rente mehr, sondern wir haben auch die Freude an der Gestaltung der Gegenwart verspielt, die uns einstmals zur Verfügung gestanden haben. Das ist doch eine bittere Pille.

Wer immer nach einem Partner Ausschau hält, der einem auch was „bieten“ kann, verpasst das Erwachsenwerden. Es ist, als ob wir freiwillig in einem Kinderstühlchen stecken blieben und darauf warteten , dass uns  jemand füttert. Schöner kann man sich Abhängigkeit nicht vorstellen!

Wer sich auf dieser Welt niederlässt, wird sich damit abfinden müssen, dass es keine Sicherheit gibt.

 

2. Opferrolle

Für alles, was misslingt, gibt es eine externe Ursache: Ich bin arbeitslos, weil mir meine Eltern keine Ausbildung ermöglicht habe. Die Mutter ist schuld, dass es in meiner Ehe nicht klappt. Der Vater ist schuld, dass sich mein Mann nicht um die Kinder kümmert. Es sind immer andere. Die Schuld haben an meiner Misere. Bei dieser Haltung wird jede Glücksgöttin sofort die Kurve kratzen und sich aus dem Staub machen. Mit Menschen, die sich stets als arme Opfer fühlen, wollen die Göttinnen nichts zu tun haben! Und dies leuchtet mir durchaus auch ein. Schliesslich sind Menschen, die für sich selbst die Verantwortung übernehmen, einfach attraktivere und zuverlässigere Vertragspartner. Geht etwas schief, überlegen sie sich, ob ihnen ein Fehler unterlaufen ist, und dann korrigieren sie ihn.

 

3. Unklare Visionen

Wo um Himmels Willen sollen die Glücksgöttinnen ansetzen, wenn ein Zukunftswunsch etwa lautet, etwas mehr verdienen zu wollen, eine bessere Stelle zu bekommen, eine grössere Wohnung zu haben? Bei Wünschen sollten wir uns wenigstens die Mühe machen, sie genau zu benennen: Ich möchte monatlich 400Euro mehr verdienen, meine zukünftige Stelle sollte dieses bestimmte Profil  vorweisen, die Wohnung muss vier Zimmer haben. Die klare Benennung dessen, was wir wollen und wohin wir uns zu entwickeln wünschen, setzt voraus, dass wir auch Verantwortung für unsere Wünsche übernehmen. Also Schluss mit den diffusen Wunschgedanken, mit Mäkeleine und der Tendenz, sich hinter  vagen Formulierungen zu verstecken. Sondern lernen, klipp und klar das in unsere Vorstellung zu zeichnen, was wir uns wünschen.

 

4. Falsche Bescheidenheit

Die allzu mickrigen Wünsche werden getragen vom Grössenwahn der Bescheidenheit. Da schätzt sich jemand so gering ein, dass nur ein winziges Wünschlein aus ihm hervorgeht. Die Sache hat aber einen Haken: Die meisten Menschen, die für sich selbst wenig beanspruchen, hegen insgeheim die stumme Forderung, für diese Bescheidenheit belohnt zu werden. Gehen sie aber leer aus, verbittern sie. Ihr vorwurfsvolller Opferblick versalzt die Freundschaften, die Partnerschaft, und in der Arbeitswelt ist für solche eine Haltung ebenfalls kein Platz. Auch für Glücksgöttinnen ist sie ein Ärgernis!

 

5. Übertrieben grosse, realitätsferne Wunschhaltung

Würde eine 50-jährige Frau noch immer Primaballerina werden wollen, wäre ihr ein gravierender Fehler unterlaufen: Sie hätte die Realität nicht mit einbezogen. Sieht jemand eine Karriere als Sängerin vor, ist aber zu faul, um regelmässig Gesangsunterricht zu nehmen, dann wird es wohl nichts werden. Wer ein Buch schreiben möchte und zu diesem Zweck in den Sommerferien eben mal zwei Wochen an den Schreibtisch setzt, muss sich nicht wundern, wenn Musen keine Lust haben, hier zu landen. Wünsche müssen an der Realität gemessen werden, zudem sollte der Weg klar erkennbar sein.

 

6. Bereitschaft zur Versöhnung

Bleiben wir auf unserem Groll und Hader sitzen, versalzen wir uns selbst das Leben. Wir streuen ständig Salz ins Trinkwasser und wundern uns, dass es uns nicht schmeckt. Wenn wir uns beispielsweise in Beziehungen weigern zu verzeihen, verbauen wir uns selbst die Zukunft. Wir kompostieren unsre Kränkungen, sorgen mit eigener Hand dafür, dass sie ständig  vor sich hin gären, und führen zwanghaft Sauerstoff zu, damit uns der Gestank doch ja erhalten bleibt.

So wird die zu gestaltende Gegenwart ständig mit den Emissionen der Vergangenheit verseucht. Und die Chance, dem eigenen Leben mit jedem Atemzug neu zu begegnen, wird vertan.

 

7. Dankbarkeit – ein Begriff, der zu verschwinden droht

Wenn sich aus dem Umstand, dass einem eine Dreizimmerwohnung zur Verfügung steht, keine Gefühle der Dankbarkeit ergeben: Aus welchem Grund sollten sich Glücksgöttinnen entschliessen, auf der Suche nach einer Vierzimmerwohnung unterstützend mitzuwirken?

Frauen hadern oft mit ihrem äusseren Erscheinungsbild. Sie wollen dünner sein, aber gleichzeitig mehr Busen haben sowie wohlgeformte Beine, lange Fingernägel, wallendes Haar, riesengrosse Augen, sinnliche Lippen usw. Das grenzt an Anmassung. Und ich denke, gelegentlich haben die Göttinnen die Nase voll, und fragen sich entnervt, was denn diese Frauen noch alles wollen. Die meisten Frauen sind unversehrt. Es ist an der Zeit, ganz einfach Dankbarkeit zu entwickeln, dass ich bin, so wie ich bin.

 

Manchmal gelingt mir dies. Am Morgen, in der Frühe. Und dann fühlt es sich an, wie wenn alle meine Zellen ein Halleluja singen würden. Und das ist das höchste Glück.

 

Chao-Hsiu Chen: Vom Geheimnis vollkommener Gelassenheit

(Patmos.ISBN 3-491-45056-X)

  • Verzicht auf Vorteil ist der erste Schritt zur Gelassenheit. Verzicht auf Anerkennung der zweite. Toleranz aber ist das Ziel.

 

  • Angst ist kein guter Begleiter auf dem Weg zur inneren Ruhe. Doch wie besiegt man Angst? Indem man anderen hilft.

 

  • Wen der Schmerz erschüttert, will wissen, warum gerade ihm das widerfährt. Umarmt ihn hingegen das Glück, fragt er nicht nach der Ursache. Wer Schmerz und Glück gleichermassen willkommen heisst, wird Seelenruhe erfahren.

 

  • Gelassen wird der, der lernt, von nichts mehr abhängig zu sein. Nicht einmal von sich selbst.

 

  • Freude am Lernen haben, zufrieden mit dem Leben sein, Bescheidenheit in der Liebe üben. All dies hilft dem Herzen, seine Bestimmung zu finden.

 

  • Beachte alles was geschieht, ohne Feindseligkeit, ohne Neid, ohne Eile. Alles ist, wie es ist.

 

  • Um den inneren Frieden zu bewahren, ist es manchmal klüger, seine Prinzipien der Situation anzupassen, als auf seinem vermeintlichen Recht zu bestehen.

 

Kaizen

  1. Überlege Wege für die Durchführung
  2. Ausreden sind unnötig
  3. Bessere Fehler sofort aus
  4. Wiederhole "Warum?" 5 Mal
  5. Sammle Ideen von vielen verschiedenen Personen
  6. Benutze Dein Hirn, nicht die Geldbörse
  7. Suche eine einfache Lösung, nicht DIE PERFEKTE
  8. Vergiss starre Vorstellungen
  9. Probleme sind Möglichkeiten
  10. Es gibt kein Ende für Verbesserungen

Bauchentscheid (under Construction)

Bauchentscheide sind rationaler als "Kopfentscheide":

  • es wird mehr Information verarbeitet
  • die Informationsverarbeitung läuft ungestörter ab

Damit sich der besser abgesicherte Bauchentscheid gegen den eindimensionaleren Kopfentscheid durchsetzen kann, ist Entspannung förderlich.

Der Cortex wird einerseits vom "Resthirn" versorgt, anderseits wird im Cortex in bewussten Phasen verknüpft.

Wenn man nur den Cortex arbeiten lässt, dann bleibt viel Informations- und Arbeitskapazität ungenutzt.

Der Cortex kann die Begründung des Entscheids dann später noch nachliefern.

 

Vergleich mit der Funktionsweise eines Sees:

 

Sommerhirn(wir sind wach, bei vollem Bewusstein, der Cortex arbeitet am intensivsten, das Resthirn kann Pendenzen abarbeiten, weil der Zustrom an abgestorbenen Produkten im Frühjahr nicht so gross ist): hohe Sauerstoffproduktion, Produktionsphase. Es hat viele Baustoffe (Salze, Ideen), die im Frühling rauf gepumpt wurden.

Winterhirn(wir sind wach aber nicht sehr produktiv, tiefe Temperatur oben, im Resthirn arbeitet es sehr intensiv (4Grad, O2-reich und viel Material, das zerlegt werden muss): kalt, kaum Produktion (gibt es einen "Wintersinn", Lilienphase?).

Frühlingshirn(jetzt kommt die neue Ideenmischung hoch): Durchmischungsphase. Der See atmet.

Herbsthirn: wenig Salze rauf, viel Sauerstoff runter. Unten ist die Temperatur immer 4 Grad (bei uns kocht es ja auch fühlbar im Bewusstsein). Im Herbst gibt es einen grossen Sauerstoffschub, so dass im Winter unten mehr Verarbeitung läuft und oben weniger läuft.

 

Ich brauche jetzt noch Input: das ist der Dünger (Ideen als anorganische Partikel). Gülle, die Ausscheidung anderer Gehirne (der See ist ein "Gehirn"(komplexes System mit In- und Output), die Kuh ebenfalls. Die Produkte verbleiben immer auch im System als Gedankengebäude, Entschlüsse, Projekte (im See die Pflanzen und Tiere).

Es braucht Output, damit das System nicht überdüngt wird. Das kann auch ein virtueller Empfänger sein (Gott, eine fiktive Person, ein Toter.... , eine Maschine, ein Bild...).

Es kommen andere Lebewesen (zB. Vögel, Fischer...), die sich Produkte (Lebewesen) aus dem See holen.(Gedankenaustausch).

Der Output ist komplexer als der Input (Lebewesen/Gase, Salze). - der Vergleich wird immer hübscher! -So gut ist der Vergleich nun auch wieder nicht, weil ja unten keine Produkte entstehen. Es sollten fertige Produkte(Schlussfolgerungen, Entschlüsse) von unten aufsteigen. Und es sollten auch Produkte rein kommen und sich dort mit andern austauschen und neu kombinieren können. Also ich kann nur Teile vom Seenbeispiel übernehmen.

 

Jede der vier Phasen ist wichtig.

  • Sommer als intensive Produktionsphase. Verarbeitungsphase nicht so stark, da wenig Sauerstoff im Frühjahr runter kommt.
  • Herbst: da wird Sauerstoff runtergeholt und es erfolgt bis zum Frühjahr eine intensive Zerlegungsphase. Die Produkte werden auseinandergenommen: die Gedankenprodukte/Folgerungen werden zerlegt (die Originale bleiben genetisch oben). Die so entstehende neue Mischung der Salze/Ideen haben dann, wenn sie im Frühjahr raufgepumpt werden, Einfluss auf die Zusammensetzung der Produkte oben.
  • Winter: jetzt läuft die Analyse/Zerlegung am intensivsten.
  • Frühjahr: die Ideen/Baustoffe (Salze/CO2) werden hochgepumpt und ermöglichen die intensive Produktion im Sommer.

Sprungschicht: Grenze zwischen Produktions- und Zerlegungsschicht, zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.

 

4 Grad: Unten herrscht immer die gleiche Temperatur. Das Wasser ist bei dieser Temperatur am schwersten:

Relativ warm: ermöglicht hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiit.

Hat die grösste Dichte.

Ergibt zusammen die grösste Leistung.

Fehlertoleranz, schöner Defekt

  • Duschebrause mit kleinem Defekt: eine Düse spritzt ins Offside. Stört kaum. Muss keine neue kaufen. Landi hat weniger Aufwand und Verlust.
  • TV: Rechts dunkler Streifen. Wird beim normalen TV-Konsum nicht wahrgenommen. Für mich kein Problem. Muss für mich keinen neuen TV kaufen.
  • IKEA-Fundgrube: Alle Möbel haben irgendwo einen Defekt. Hier ist der Stress vor der ersten Beschädigung schon weg. Man kann sie so aufstellen, dass man den Defekt nicht sieht.

Japan: Kaputte Vase wird nicht weggeworfen, sondern mit Gold repariert und als wertvoller empfunden. Einen Defekt haben, ist normal. Perfekt sein, ist nicht normal und eine Belastung. Man hat Angst, dass etwas beschädigt werden könnte. Neues Auto: Nach dem ersten Kratzer kann man sich entspannen.

Gemeinsam Essen

Richtige Mischung Leute einladen. Essen sollte angepasst sein. Zum Teil mit Selbstbedienung.

Unterhaltungs- und Mitdenkerphase.