Zukunftsszenarien

Stefan Selke

Typisch für unsere Zeit ist, dass außer-technische Lösungsansätze nicht mehr genug Beachtung finden. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass Technologie etwas leisten kann, was eigentlich ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess ist. Aushandlungsprozesse sind aber eigentlich demokratisch – genau dieses Element fehlt in der aktuellen „Implementierung“ von Technologien. Sie werden den Menschen einfach übergestülpt. Der Glaube daran, dass Technologieentwickler wissen, was gut für die Menschen ist, halte ich schlichtweg für naiv, undemokratisch und auch ein Stück weit gefährlich. Wir verschieben die Begründungslast für ein gutes Leben auf die technische Seite, weg von der kommunikativen und partizipatorischen Seite. Man könnte sagen, das ist ein Ausdruck von einer Infantilisierung der Gesellschaft, die Abgabe der Verantwortung. Technologie an sich ist relativ bedeutungslos, wenn es nicht ein gesellschaftliches Gesamtkonzept oder einen Orientierungsrahmen dazu gibt, in den diese Technologie quasi als Bild passt.(Passt das iTRIKE44 Projekt ins Gesamtkonzept? Bildung, Soziales, Verantwortung übernehmen, kreativ, crazy) Und wenn man das auf den Kopf stellt und versucht aus der Technologie ein gesellschaftliches Zukunftskonzept heraus zu schütteln, dann kommt nicht das dabei heraus was Menschen wirklich brauchen.

https://technik-zum-menschen-bringen.de/themen/perspektiven/interview-mit-prof-dr-stefan-selke-wenn-daten-gegen-lebenschancen-getauscht-werden

 

"Auf dem Weg ins Freie entsteht Zugluft. Dennoch: Wir brauchen wieder starke Utopien!"